Herrn Professor Pöltl

Französische Revolution

1789 - 1799

Leute demonstrieren in Paris mit einer französischen Flagge

Wegen des Absolutismus in Frankreich verfiel die französische Unterschicht der Armut. Als es den Leuten irgendwann reichte, musste es eine Revolution geben. Am 14. Juli 1789 wurde die Bastille in Paris gestürmt - darauf folgten weitere Revolutionen in anderen Städten, die Erklärung der Menschenrechte, die Hinrichtung des Königs, schließlich aber auch eine enorme Inflation, Kriege in ganz Europa und anderen, nicht unbedingt besseren, Herrschaftsformen.

Ursachen

Vor der Revolution waren ca. 25 Millionen Menschen im Land. Im absolutistischen Regime Frankreichs war die Bevölkerung in drei Stände geteilt: Den Adel, die Geistlichkeit und den sogenannten „Dritten Stand“, der aus Bürgern, Bauern aber auch Leibeigenen bestand. Die beiden privilegierten Stände der Adeligen und Geistlichen mussten keine Steuern zahlen, sie besaßen viel Land und hatten großen politischen Einfluss. Im Gegensatz dazu mussten Bauern sogar dreifache Abgaben leisten - an den Staat, die Kirche und den Landherren, viele mussten lange am Tag arbeiten, um als Tagelöhner leben zu können und eine Million Menschen waren Leibeigene. Die Bourgeoisie (einflussreiche Bürger wie Manufaktur- oder Bergwerksbesitzer) wollten ebenfalls mehr Mitspracherecht in der Politik.

Nachdem jegliche Steuerreformen scheiterten, wurden wieder Generalstände eingeführt (Vertreter jedes Standes, die über Steuern, Gesetze u.ä. beraten) und da es dem Staat immer schlechter ging, wollten auch die Privilegierten eine Veränderung. König Ludwig XVI. wollte, dass die Generalstände die Finanzen wieder in Ordnung bringen, jeder Stand hatte aber gleich viele Stimmen - egal, wie viele Leute er vertritt. Der dritte Stand war damit nicht einverstanden und erklärte sich zur Nationalversammlung. Da entstand auch der Ballhausschwur, in dem gesagt wurde, dass die Nationalversammlung so lange zusammenbleibe, bis es eine Verfassung gebe.

Die Stürmung der Bastille in Paris, die normalerweise als Beginn der Französischen Revolution gesehen wird
Erboberung der Bastille in Paris, von Jean-Pierre Houël - Bibliothèque nationale de France, Public Domain, Link

Durchführung

Die Revolution begann in Paris am 14. Juli 1789. Menschen versammelten sich, nahmen Waffen aus einem Invalidendom und stürmten die Bastille, die zu der Zeit als Staatsgefängnis diente. Sie war jedoch eher deswegen das Ziel der Leute, um ein Symbol der Macht zu vernichten und eine klare Nachricht zu übermitteln. Durch diese Aktion kommt es zu bäuerlichen Aufständen am Lande, bei denen die Herren mit Gewalt entmachtet und manchmal sogar umgebracht wurden, viele flohen jedoch auch ins Ausland. Es folgten auch Revolutionen in anderen Städten Frankreichs und der Staat fing an, sich aufzulösen.

Die Nationalversammlung feierte ebenfalls die Menschenrechtserklärung, in der es hieß, dass alle Menschen frei seien, ein Recht auf Sicherheit hätten und gleichberechtigt seien. Sie legte auch einen hohen Wert auf Pressefreiheit und Meinungsfreiheit, ganz nach dem Motto „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“. Es wurden auch alle Klöster und Orden aufgehoben und das Kirchengut dem Staat gegeben, was zur Einführung von Papiergeld führte.

Folgen

Die Hinrichtung des K&oumlnigs Ludwig dem sechzehnten am 21. Januar 1789
Hinrichtung der Königs Ludwig XVI., von Unbekannt - gutenberg.org, Public Domain, Link

Durch das übermäßige Drucken des Papiergeldes gab es eine enorme Inflation, wodurch Preise stiegen und es den Leuten wieder schlechter ging, da Priester jetzt „normale“ Beamte waren, wurden diese vom Papst in Rom geteilt und in Frankreich wurden das erste Mal Maße in einem metrischen System vereinheitlicht. Das vereinfacht bis heute vieles, da es früher in fast jeder Region ein eigenes Maß gab und es zu Missverständnissen kommen konnte. Das System breitete sich dann fast in die ganze Welt aus und wir kennen es immer noch.

Die geflüchteten Adeligen versuchten in anderen Ländern Europas Fürsten zu überreden, Frankreich anzugreifen und es zurückzuerobern. Schließlich gab es einen Krieg mit Österreich, das jedoch mit anderen Ländern verbunden war – es gab also nicht viele Erfolge der Franzosen, auch weil die französischen Truppen ohne erfahrene Führer schlecht organisiert und ausgerüstet waren. Danach meldeten sich jedoch Truppen von Nationalgardisten und es gab wieder Hoffnung.

Zu der Zeit wurde auch König XVI. zum Tode verurteilt und gleichzeitig die Republik ausgerufen. Dadurch verschärfte sich der Konflikt mit anderen Nationen, weswegen die allgemeine Wehrpflicht eingeführt wurde.
Doch auch die Republik hielt nicht lange. Eine radikale Minderheit, die Jakobiner, riss die Macht an sich und führte eine Schreckensdiktatur aus. Massenerschießungen und Massenertränkungen fanden statt, was als politisches Mittel eingesetzt wurde und sogar das Christentum und der christliche Kalender wurden abgeschafft. Es soll über 100 000 Opfer dieser Herrschaft gegeben haben, doch auch die Jakobiner konnten wieder besiegt werden.

Nicht lange später kommt jedoch schon der General Napoleon Bonaparte an die Macht.